Das lyrische Foyer – Vol V – Gedanken, 26.1.23

Vorgestern fand das erste lyrische Foyer in diesem Jahr statt. Die fünfte Ausgabe insgesamt. Zum Thema Gedanken.

Was Gedanken sind?

1. a. etwas, was gedacht wird, gedacht worden ist; Überlegung

1. b. das Denken an etwas

2. Meinung, Ansicht

3. Einfall; Plan, Absicht

4. Begriff, Idee

Sagt der Duden zumindest. Und wenn der nicht recht hat, wer dann.

Was Friedrich Nietzsche dazu sagt?

(Aus „Der geheimnisvolle Nachen 1887)

„Eine Stunde, leicht auch zwei

oder war‘s ein Jahr – da sanken

plötzlich mir Sinn und Gedanken

in ein ew‘ges einerlei,

Und ein Abgrund ohne Schranken

that sich auf – da war‘s vorbei.“

Oder Else Lasker-Schüler?

(Aus „Leise sagen“ 1917)

„Du nahmst dir alle Sterne

über meine Herzen,

meine Gedanken kräuseln sich

ich muß tanzen.“

Und ihr?

Das:

@worteundkaffee trägt ihre Gedanken nur Nr. 14 und die Nr. 16 von @einbisschenatmen vor.

Im Anschluss nimmt @silkescheffel auf dem Sofa Platz. Sie liest „Wintergedanken“. Und lässt Raum. In der Stille. Für deine Gedanken.

Dann betritt Dan Thy Nguyen die Bühne und trägt Gedichte aus seinem Ende 2022 im Verlag „Neue tieden“ erschienenen Gedichtband „Über Wasser und Tote vor.“ Und zwar aus dem „boat people“- Zyklus. Gänsehaut.

Zeit für Musik. Emma Stratton setzt sich ans Klavier. Keine Zeit für Gedanken. Die kommen sowieso.

Den zweiten Teil leitet ihr ein. @einbisschenatmen trägt ihren Gedanken Nr. 16 und den Gedanken Nr. 75 von @ninasfreisinn

vor. Stichwort „Gedankenkarussell“.

Fährst du allein oder lässt du jemanden einsteigen?

Nun des lyrischen Foyers Kern. Dan Thy liest drei Gedichte von Silke aus dem ersten Teil und Silke drei von Dan Thy. Immer wieder erstaunlich, wie Anders die Gedichte auf diese Art wirken.

In die Pause geht es mit der Frage:

Was ist dein Grundgedanke?

Aus der Pause kommen eure Antworten.

„Danke.“

„Sehnsucht.“

„Poesie.“

Und wir einmal mehr miteinander ins Gespräch.

Silke nimmt uns nochmal mit nach draußen in die kalte Jahreszeit. Nein, sie möchte den Winter nicht missen. Dieser Gegensatz. Diese Ambivalenz. Diese Kälte. Schafft Raum für Wärme.

Dan Thy lenkt unsere Gedanken auf Semra Ertan, die sich in den frühen Morgenstunden des 24. Mai 1982 an der Kreuzung Simon-von-Utrecht-Straße/Detlev-Bremer-Straße in Hamburg, St. Pauli selbst verbrannte.

Und dann lässt Emma Stratton wieder den Raum erklingen.

Wir haben keine Zeit mehr. Und geben sie euch. @ninasfreisinn schließt den Abend mit ihren Gedanken Nr.75 und den von @worteundkaffee

Ein großes Dankeschön, an die Zeitstiftung Ebelin und Gerd Bucerius, das Bezirksamt Hamburg-Nord, Dan Thy, Silke und Emma.

Und natürlich an jeden einzelnen von euch. Für euer Vertrauen und die Unterstützung.

Euer Fritz

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