Meine Gedichte in der Marktplatz-Apotheke, Hamburg-Winterhude

Zwölf Tage, zwölf Texte, zwölf Farben

noch zwölf Tage steht mir das Schaufenster in der Apotheke am Winterhuder Marktplatz zur Verfügung für meine Gedichte. Da wollte ich nochmal ein paar neue Akzente setzen. Zwölf sind es geworden, um genau zu sein. Zwölf kurze Texte. In zwölf Farben. Für zwölf Tage. Und die gehen so:

1.
„deinen gelben pulli/ hast du/ bei mir vergessen/ ich trug ihn/ noch lang/ zum einschlafen/ jetzt riecht er/ nur noch/ nach mir.“


  1. „du liebst mich/ sagtest du zu mir/ und/ ich glaube dir/ bis ich/ begann/ mich/ zu lieben.“

3.
„wenn ich/ mich/ nicht/ irre/ ich mich.“


  1. „berührt einander.“

5.
„besser wissen/ als/ besserwissen.“

6.
„als ich/ nicht mehr/ an dich/ dachte/ träumte ich/ von dir.“


  1. „du bist/ nicht gut/ du bist/ nicht schlecht/ denn du bist/ mensch/ und der in echt.“

8.
„sei sanft/ jeder mensch/ trägt eine last/ die du nicht sehen/ kannst du/ nur deine/ kannst du?“

9.
„weine/ wie du weinen/ willst/ nur nicht still/ in dich hinein/ lass deine tränen/ flüsse sein/ ich halt dich/ wenn du willst.“

10.
„mit der/ stille/ werden/ die gedanken/ immer lauter/ mit der/ stille.“


  1. würdest du/ schlafen/ wollen/ wenn du/ nicht müsstest/ würdest du?“

12.
„träume/ groß/ in kleinen/ schritten.“

Wie das dann im Schaufenster aussieht, seht ihr oben. Oder noch besser: schaut einfach selbst vorbei. In der weltbesten Apotheke. Mindestens. Am Winterhuder Marktplatz, Hamburg.

Euer
Fritz

Kuscheln vorm Kamin

Es fällt der erste Schnee

wir kuscheln vorm Kamin

ich lese dir Gedichte von

Achim von Arnim

„So bist du nicht verloren

so warst du dennoch mein

so bin ich nicht verloren

so bin ich wieder dein.“

Bald öffnest du die Fenster

und nicht nur einen Spalt

Ins Feuer legst du nach

einen neuen Scheit

dich dann zurück zu mir

wir kennen keine Eile

„dir nach sehen wir sehnend von hier“

einbrennt sich jene Zeile

Deine nackte Haut auf meiner

aneinander reiben wir unsere Leiber

du willst mich in dir

wie damals ihn in Agadir

auf und ab, leis und laut

zwischen Hitze und Kälte

klingst du vertraut

und zugleich so fremd

als du kommst

völlig ungehemmt

bei meinem letzten Stoß

lass ich auch endlich los

in deinem Schoß schlaf ich ein

mich wecken die Kirchenglocken

um Mitternacht ich muss heim

„Wer‘s lieben erdacht?“